Die Medulla, ein Bestandteil des Haarschaftes, befindet sich im Zentrum des Haares und ist vom Kortex und der äußeren Schicht, der Kutikula, umgeben. Der Kortex ist für die Hauptstruktur, Festigkeit und Farbe des Haares verantwortlich, während die Kutikula als äußere Schutzschicht dient. Im Vergleich dazu scheint die Medulla eine weniger wichtige Rolle für die physikalischen Eigenschaften des Haares zu spielen.
Die Medulla zeichnet sich durch eine schwammartige Struktur aus, die aus einer Reihe von Zellen besteht, die in einigen Fällen Luftblasen enthalten können. Diese Struktur findet sich häufig bei kräftigeren und dickeren Haaren, wie z. B. bei Kopfhaaren oder Barthaaren von Männern. Bei feineren Haaren, wie sie bei Kindern oder an Armen und Beinen vorkommen, kann die Medulla fehlen.
Die genaue Funktion der Medulla ist unter Wissenschaftlern immer noch umstritten. Einige Theorien legen nahe, dass sie eine Rolle bei der Wärmeisolierung spielen könnte, während andere vermuten, dass die Medulla ein evolutionäres Überbleibsel ohne spezifische Funktion beim modernen Menschen ist. Im forensischen Kontext kann die Medulla jedoch nützlich sein, da ihre einzigartige Struktur zur Identifizierung von Haarproben beitragen kann.
Interessanterweise hat das Vorhandensein oder Fehlen der Medulla keinen direkten Einfluss auf die allgemeine Gesundheit oder das Aussehen des Haares. Haarpflege und -behandlungen zielen in der Regel auf den Kortex und die Kutikula ab, um Festigkeit, Glanz und Farbe zu beeinflussen.
Trotz ihrer scheinbar untergeordneten Rolle im Vergleich zu anderen Teilen des Haarschafts bleibt die Medulla ein wichtiger Bestandteil der Haarstruktur, der die Komplexität und Vielfalt biologischer Systeme widerspiegelt.